We value your time – 40 Stunden in Georgien

+++ Eilmeldung: Unicamels auf der Suche nach Passierschein A38! Aber wir wollen doch nach Tiflis! +++

Das Fahrerlager sah am nächsten Morgen genauso trostlos aus, wie bereits in der Nacht vermutet: Also nichts wie weg! Gemeinsam mit Team Fehlzündung und Schwabenstahl machten wir uns langsam und vorsichtig – wir hatten ja noch keine Autoversicherungen – auf die Suche nach einem Versicherungsbüro. Im städtischen Verkehrschaos verloren wir die anderen beiden Teams natürlich sofort, dachten uns aber nichts weiter dabei.

Erst später erfuhren wir, dass ein Auto der Fehlzündung in einen Unfall verwickelt war. Und das auf dem Weg zum Autoversicherungsabschluss – was für ein blöder Zufall. An einem recht unübersichtlichen Kreisverkehr wurde ein anderes Fahrzeug gerammt. Das kaputte Auto der Fehlzündung wurde sofort von der Polizei beschlagnahmt und dem Fahrer die Ausreise verweigert. Wir drücken die Daumen!

Aber auch für Team Unicamel wurde es ein recht zäher Tag. Die Suche nach einem Versicherungsbüro wurde zur Schnitzeljagd durch die Innenstadt – über eineinhalb Stunden wurden wir, zuweilen im strömenden Regen, von einem Büro zum nächsten geschickt, immer mit der Aussage: Bei uns geht das nicht, aber fragt mal da drüben nach!

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Am finalen Büro trafen wir auf bereits wartende Teams und so hieß es auch für uns mal wieder warten…warten…warten:
IMG_20160515_101326 _MG_1946 Nach drei Stunden des Wartens – in dieser Zeit schafften die vier Sachbearbeiter die Versicherungen für fünf Fahrzeuge abzuschließen – witterten wir unsere Chance. Aber so einfach war die Sache nicht: Da es bereits zwei Stunden vor Feierabend war und am kommenden Tag ein Feiertag anstand, bat uns eine der netten Damen doch in zwei Tagen wiederzukommen! Doch so leicht lassen sich Unicamels nicht abfertigen! Unicamel Judith ließ ihren ganzen Charme spielen und so begann unter Murren und Bruddeln auch für uns der kafkareske Prozess: Für uns war die Sache recht einfach: neben der Angabe unserer Daten mussten wir ein Fragebogen ausfüllen – unter anderem eine Bestätigung, dass wir nicht der Ministerpräsident von Georgien sind.

Danach setze sich die träge Büromaschinerie in Gang:
– Fast fehlerfreies Abtippen unserer Daten (ca. 45 Minuten)
– Erstellung von schwarz-weiß Kopien unserer bereits mitgebrachten Farbkopien (ca. 25 Minuten)
– Ausdrucken der Dokumente und visuelle Überprüfung der Daten im georgischen Vier-Augen-Prinzip (ca. 60 Minuten)
– Bezahlen der Versicherungspolice (20 Minuten)
– Private WhatsApp und Telefonate der Angestellten (ca. 30 Minuten)

Das Ergebnis:
– Einen Tag im Versicherungsbüro
– Deckung von Unfallschäden bis 10.000 Euro
– Personenschäden nicht inklusive – in Georgien gilt die Regel:
Wer sich überfahren lässt, ist selber schuld!

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Und so kamen wir erst um 17.30 – ganz zufällig der Geschäftsschluss des Büros – Richtung Tiflis los. Bis auf einen kleinen Dinner Stopp ging es schnurstracks zum Fahrerlager in der georgischen Hauptstadt, das wir gegen vier Uhr nachts erreichten und wo wir auch einen Teil der Fehlzündung wiedertrafen.
Die Nacht war sehr kurz und bereits um 8.00 Uhr machten wir uns in die Innenstadt auf: Express Sightseeing stand an, da wir am Nachmittag bereits in der Türkei sein sollten, um unsere medizinischen Spenden zu überreichen. _MG_2156 _MG_2224 Der Weg zur türkischen Grenze führte uns über einen über 2.000 Meter hohen Pass und durch atemberaubende Landschaft.
_MG_2258 Kurz vor der türkischen Grenze passierte es dann auch uns: Henry platze ein Reifen. Zum Glück hatte der sinnflutartige Regenguss Minuten davor aufgehört und so verabschiedete uns Georgien mit unserem ersten Reifenwechsel und Sonnenschein.
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Die Unicamles ziehen Fazit:
– Georgisches Käsebrot (Katchapouri) ist ein gutes Brot; ebenso wie gefülltes Kartoffel-Dill-Brot
– Georgische Neuwagen werden ohne Stoßstangen ausgeliefert
– Eine der schönsten Bergstraßen der Welt – das haben vor uns bereits auch schon die Jungs von Top Gear festgestellt 🙂
– Langsamste Bürokratie
– Schlimmster Fahrstil der Welt – vielleicht der Grund, dass uns keine deutsche Versicherung für Georgien versichern wollte

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